Internetanschluss: Wie Sie den passenden Anschlusstyp für Ihre Bedürfnisse finden

Was sind die meistgenutzten Internetanschlüsse für Privathaushalte

In Deutschland besitzen inzwischen 90% aller privaten Haushalte einen Internetanschluss. Dabei ist es für die meisten Haushalte erst einmal egal, wie dieser Anschluss ins Haus oder die Wohnung kommt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass vor allem in ländlichen Gebieten der Netzausbau in den letzten Jahren einfach nicht schnell genug vorangetrieben werden kann. Das wiederum bedeutet, dass Menschen, die nicht gerade in einer Metropolregion leben, oft Schwierigkeiten haben, einen Zugang zum Internet mit einer für das Jahr 2023 angemessenen Geschwindigkeit zu erlangen.

Im Folgenden werden wir kurz auf die verschiedenen Typen und Alternativen der Anschlussarten eingehen und die jeweiligen Vor- und Nachteile aufzeigen.

DSL

DSL (Digital Subscriber Line) ist das, was die meisten als “Internet über die Telefonleitung” verstehen. Ende der 1990er Jahre wurden die bis dahin genutzten ISDN und Modem Anschlüsse nach und nach durch DSL Anschlüsse verdrängt. Weiter ging es mit den sog. ADSL Anschlüssen die, ohne auf die technische Ebene abzudriften, es erlaubten unterschiedlich schnelle Bandbreiten für Downloads und auch Uploads bereitzustellen. Da das bis dahin genutzte Telefonnetz der Telekom gut ausgebaut war, konnten in den darauf folgenden Jahren sehr viele Haushalte mit überschaubaren Kosten an das DSL Netz angeschlossen werden. Aber auch hier galt, je ländlicher ein Haushalt lag und damit gleichzeitig weit weg von der nächsten Ortsvermittlungsstelle, desto langsamer wurden die DSL Anschlüsse. Dies geschah alles lange vor dem Glasfaserausbau. Alle Leitungen, auch die außerhalb der Haushalte waren in der Regel Kupferleitungen mit einer stark begrenzten Leistungsfähigkeit.

Seit 2006 hat die Telekom dann Schlussendlich die sog. VDSL (Very High Speed Digital Subscriber) Anschlüsse ausgebaut und in die privaten Haushalte gebracht. Hier liegt der Unterschied vor allem an den Vermittlungsstellen und Verteilerkästen. Hier kommt nun Glasfasertechnik, welche weniger störanfällig und wesentlich leistungsfähiger ist, zum Einsatz. Nur die letzte Meile wird weiterhin über Kupferkabel realisiert. Diese Technik wird bis heute (Stand 2023) eingesetzt und bietet Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s.

DSL - Vor- und Nachteile

Internet über Kabelanschluss

Alternativ zu den bekannten DSL Anschlüssen gibt es seit längerer Zeit auch die Möglichkeit, Internet über einen breitband Kabelanschluss zu erhalten. Das Problem hierbei war am Anfang, dass das Kabelnetz lediglich für den Transport von Fernseh- und Rundfunkdaten gedacht und konzipiert wurde. Und dies geschah auch nur in eine Richtung. Für die Nutzung von Internet und Telefon müssen jedoch nicht nur Daten in Richtung der Haushalte, sondern auch wieder zurücktransportiert werden. Also musste das Kabelnetz rückkanalfähig werden und die Haushalte benötigen, wie bei DSL auch, ein sog. Modem (heute meist in Routern integriert). Ein weiterer Unterschied ist, dass Kabelinternet ein “shared Medium” ist und somit eine Kabelleitung von mehreren Haushalten oder Parteien in einem Haus genutzt wird. Dies hat zur Folge, dass die Gesamtbandbreite sich aufteilt und es sich bemerkbar macht, wenn einzelne Benutzer viel der verfügbaren Bandbreite für sich beanspruchen.

Bestechend sind jedoch die theoretisch machbaren Datenraten im Kabelnetz. Hier sind bis zu 1000 MBit/s realisierbar - was im Vergleich zu klassischen VDSL Anschlüssen 4-mal so schnell ist.

Internet Kabelanschluss - Vor- und Nachteile

Internet via Satellit

Wenn weder das Telefonnetz noch das Kabelnetz gut genug ausgebaut sind, oder ein Haushalt zu abgeschieden ist, gibt es eine weitere Alternative. Internet über Satellit. Hierzu wird kein Kabelgebundener Anschluss in ein Haus benötigt. Es erfordert lediglich eine Satellitenschüssel, ein dazu passendes Modem und einen Sender.

Inzwischen gibt es einige geostationäre Satelliten in unserer Erdumlaufbahn, über die dann ein Internetzugang ermöglicht wird. Auch wenn die Geschwindigkeiten noch nicht an die der VDSL und Kabelanschlüsse herankommen, bietet Internet via Satellit den großen Vorteil, dass diese Technik fast überall weltweit eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann ein einsamer Bauernhof ohne jegliche Anbindung diese Technik nutzen und somit einen Breitband-Internetanschluss nutzen.

Internet via Satellit: Vor- und Nachteile

Internet über das Mobilfunknetz

In den letzten Jahren hat sich eine weitere Möglichkeit für den Zugang zum Internet entwickelt. Mit der stetig wachsenden Nachfrage nach mobilem Internet und dem daran gekoppelten Ausbau der 4G- und 5G-Funktechnik in Deutschland ergibt sich die Möglichkeit, diese Technik nicht nur für Mobiltelefone, sondern auch für Haushalte zu nutzen. Benötigt werden ein passender Datentarif eines Mobilfunkanbieters und ein dazu passendes Modem bzw. ein Router. Und schon ist es möglich, ohne jegliche Kabelverbindung oder Festnetzanschluss einen Internetanschluss zu nutzen. Hierbei wird eine Sim Karte in einen passenden Router gesteckt und dieser wird dann genutzt, um das Funksignal zu verarbeiten und in den eigenen vier Wänden alle Geräte mit Internet zu versorgen. Ein großer Vorteil ist auch die Ungebundenheit der Verträge. Für Personen, die häufig umziehen oder aus beruflichen Gründen zwei Haushalte führen müssen, kann einfach der Router mitgenommen werden und es müssen nicht zwei VDSL oder Kabelverträge bezahlt werden.

Auf der anderen Seite klappt das leider nur, wenn an den jeweiligen Orten das 4G oder besser sogar 5G Netz gut ausgebaut ist.

Internet über Mobilfunk: Vor- und Nachteile

Fazit

Es gibt inzwischen viele verschiedene Arten ins Internet zu kommen. Und es gibt auch nicht den perfekten Anschlusstyp für jedermann. Jedoch hat sich gezeigt, dass durch die Entwicklung des 5G Netzes und der Satellitenanbindungen immer mehr Alternativen zu den recht klassischen Methoden dazukommen.

Für wie so vieles im Leben gilt auch hier: abwägen und sich dann für einen passenden Anschluss entscheiden.